
Das Schloss blieb bis 1930 getrennt von der Mühle und schloss die ‚Domaine de la Mothe‘ ein. Diese Domaine erstreckte sich über viele Hektar und und mehrere heute nicht mehr existierende Bauernhöfe. Wäsche wurde im historischen – heute zugewachsenen Waschplatz (lavoir) an der Strasse (D34) gewaschen. Das Wasser floss und fließt von der Quelle im oberen Teil des Waldes hinunter in die beiden Teiche, und schließlich in das ‚lavoir‘. An der Stelle des heutigen Bauernhofs von Luc und Carolyne Vasseur befand sich ein historischer Bauernhof. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde ebenfalls Wein auf dem Grundstück oberhalb des Schlosses angebaut. Die Reblaus setzte dem Weinanbau allerdings ein radikales Ende um den ersten Weltkrieg: nur in Coiffy-le-Haut und Champigny ist der Weinbau erhalten geblieben. Das Nachbarhaus, das heute dem Schweizer Hundezüchter Roger Aeberhardt und seiner Frau gehört, war ursprünglich ein mit dem Gutsbesitz des Schlosses verbundenes Winzerhaus.
Zusammenführung von Schloss und Mühle: In den 30er Jahren erwarb der Nachfahre von Henri Normand, Joseph Alexandre Celestin Normand, das Schloss, und ab 1942 lebte er dort mit seiner Familie. Viele ältere Einwohner und Einwohnerinnen von Anrosey erinnern sich noch, früher als Kinder im Schloss gespielt zu haben, oder dort als Serviererin gearbeitet zu haben.
Über der Eingangstür des Schlosses könnt Ihr die Zahlen 1610 und 1850 lesen.
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Was ist der Grund dafür?
1618 wurde ein erstes Bauwerk, vermutlich ein Kloster, an der Stelle errichtet, wo heute das Schloß steht. Ebenfalls befand sich oberhalb des Schlosses in alten Zeiten ein Römerlager. Im nahegelegenen Soyers kann man die historische Präsenz der Römer an einer Ausgrabungsstaette - einer antiken Via Romana und Graebern - noch sehen.
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1848 wurde das eigentliche Schloss errichtet: Francois Aubert, Baron Napoleons, erweiterte die von 1610 stammenden Gebäude (vor 1850 bestand ein kleines Häuschen, die heutige Küche mit dem oberen Geschoss; ebenso aus der Zeit von 1610 datiert das Nebengebäude): er nahm sich das französische Schloss Malmaison zum Vorbild für sein Projekt. Aubert ließ dazu Sandstein aus der Gegend um Dijon kommen: ähnliche Steine findet man in den Bauwerken in Langres. Auf der rechten Seite der kleinen Straße, die nach Fayl-Billot führt, sieht man nach dem Ortsausgang und hinter der Baumschule der Familie Arlant rechter Hand ein religiöses Monument, das ebenfalls vom Erbauer des Schlosses errichtet wurde und sich durch den gleichen typischen Sandstein auszeichnet.
Das Schloss hatte damals keine Terrasse, sondern ein leicht schräges Dach im 1.Obergeschoss über dem großen Salon. Wegen Undichtigkeit wurde dieses Dach im 20.Jahrhundert- vermutlich von der Familie Normand durch ein zweites Dach weiter verstärkt. Im Jahr 2016 ließ die Familie Nies diese Dächer entfernen und stellte die heutige Terrassenkonstruktion her, die den Blick auf die ursprünglichen Bauelemente freigibt.
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